Ich zeichnete für 24 Stunden lang eine Linie, nur eine horizontale Linie, Minute für Minute. Sekunden der Stille ...
Nur eine Linie, die den steilen Horizont der Flüchtlinge offenbaren will.
Momente der Selbstbeobachtung. Eine Linie, die sich in ihrer radikalen Reduktion mit dem extremen Schicksal von Millionen von Menschen konfrontiert, die überall auf der Welt auswandern.
Die Zeit, das Warten tun weh.
Meine Hände, Stifte, Papier und Linien werden von einer Überwachungskamera aufgezeichnet und parallel in den benachbarten Raum projiziert.
Es ist eine Linie, die tausendmal versucht, das Getrennte zu vereinen.
Eine Linie des Glaubens, des Pulses, eine Linie der Hoffnung. Eine Todeslinie.
Eine Linie die bis zur Erschöpfung wiederholt wird. ...es erscheint Angst, erfrorene Extremitäten...
Es gibt eine Deklaration, ein irdisches Gebet, ein Wort, das in vielen Sprachen wiederholt wird: Flüchtling.
Darunter landen die weißen Papiere auf dem Boden und mischen sich wie ein schwarzes Echo, fragmentiert.
Die weissen Stunden
2013
Galerie 0, Köln, Deutschland
Serie Dibujar el límite (Grenzen zeichnen)
Galerie 0, Köln, Deutschland
Serie Dibujar el límite (Grenzen zeichnen)
Fotodokumentation: Debbie Runkel, UJB