Die Entfernung

2013
Frauenmuseum, Bonn, Deutschland

Das Darstellen der physischen Distanz und Spannung zwischen zwei Extremen derselben Person. Gleichzeitig auf sozialer Ebene das Exponieren des Konzeptes des "Normalseins" in der Masse und das Risiko des Andersseins. In einigen fundamentalistischen und patriarchalischen Gesellschaften wird es als sehr schweres Vergehen betrachtet, anders zu sein, bzw. sich von anderen zu distanzieren, weg von den Geboten der Gesellschaft. Auch in der westlichen Gesellschaft werden diese Handlungen der feministischen Souveränität angegriffen.

Das Thema der Gewalt gegen Frauen hat in der globalisierten Gesellschaft viele Gesichter. Noch abgrundtiefer ist die Gewalt, die gegen eine Frau ausgeübt wird, wenn sie beschließt, die starren Fesseln abzustreifen, die sie unterdrücken. Dieser Akt der Rebellion wird heute in vielen Ländern der Welt, durch Steinigung, körperliche Angriffe, Säure ins Gesicht, Mord, Vergewaltigung, Ehrenmorde, Zwangsheirat, Vertreibung, Exil, usw. bestraft.

Ich bekleide mich mit einer schwarzen Burka, ich entferne einige Plastikfolien, darunter kommt ein schwarzer Stoff zum Vorschein. Ich entferne auch diesen wodurch ein großer Spiegel zum Vorschein kommt. Ich betrachte mich für einige Zeit in diesem Spiegel in dem sich auch die Zuschauer widerspiegeln. Plötzlich nehme ich einige Steine in die Hand die unter dem schwarzen Stoff versteckt waren und werfe sie auf den Spiegel, der mit einem schrecklichen Geräusch explodiert. Aus dem Publikum sind Schreie zu hören, während mein Bild und das der Zuschauer auseinander bricht...

Fotodokumentation: Debbie Runkel
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