Radiografía

2004
Privatwohnung der Künstlerin, Dortmund, Deutschland

Der inneren Wohnraum wird dem forschenden Röntgenblick der Zuschauer preis gegeben. Jedes Objekt des täglichen Lebens gerät in die Reichweite ihrer Hände. Alle Schubladen werden geöffnet, alle Koffer ausgepackt und zusammen mit allen anderen meiner Sachen, vom Intimsten zum Profansten, an die Wände gehängt.

Durch die radikale Geste des Öffnens der privaten Wohnung als Ausstellungsort für fremde Besucher über zwei Monate, manifestiert sich ein Bruch des privaten und öffentlichen Raumes, sowie des musealen und galleristischen Kontextes.

In einer extrovertierten Inszenierung werden diejenige Dinge ausgestellt, die wir beständig von einem Ort zum anderen tragen, in einer Wanderung die endlos scheint - als Reflektion des permanenten, globalen menschlichen Umsiedelns.

Wer sind wir aufgrund der Dinge, die wir haben? Welche Geschichten bewahren diese Dinge, im Taktilen, Diversen und Extensiven ihrer ontologische Kapazität? Eine farbige Vielfältigkeit, in aus allen Ecken und Winkeln hervortritt und sich mit Blick des Betrachters verspinnt.

Eine Installation, die sich als ein Art hybrider Spiegel manifestiert, die den Besuchern ermuntert, in Dialog mit ihren eigenen verborgenen Wesen zu treten und eine Grenze dahin zu überschreiten, was im Allgemein verboten ist: die Andersartigkeit ihres Privatlebens, ihre Geheimnisse, ihre Freuden, ihre latente Ängste ....

Blusen, Bücher, Schöpflöffel, Kissen, Pinsel, Schuh, Schlüssel, Tasse, Pinsel ... Unendliche Formen, die als lebende Skulpturen aus dem Alltag einer Migrantin zusammengesetzt sind.

Fotodokumentation: Janet Toro
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