Im Rahmen des Ersten Encuentro de Performance, im Rahmen der Stichprobe Anamorfosis, MAC, 1998
Ich verwende Zeitungspapier, welches ich geometrisch auf dem Boden der zentralen Halle des MACs ausbreite. Danach zerlege ich diese Strukturen wieder und führe Fragmente daraus in die Öffnungen meines Körpers ein: meine Ohren, Nase, Mund und mein Geschlecht - bis diese vollständig versiegelt sind. Eine Parallele zum mythologischen Wesen des Imbunche.
Der Imbunche ist eine Figur, die Teil der Mythologie der Mapuche ist. Es handelt sich um ein Wesen, das sich in sich selbst einschließt, das seinen Willen verloren hat - seine Wahrnehmungsorgane sind versiegelt. In dieser Art und Weise wurde er von den Kalkus beherrscht: Hexen der schwarzen Magie.
Ich transformieren diesen Mythos und wähle dafür eine schockierende Sprache, Ort und Aktion.
Aus heutiger Sicht ist der Imbunche ein Archetyp: der Dominierte. Ich habe es gewählt, weil es außerordentlich deutlich die Situation des zeitgenössischen Menschen veranschaulicht. Genauer gesagt ein Wesen, das von einer Flut von irreführenden Informationen dominiert wird, die es entfremden, es Teil einer Masse werden lässt. Ich habe das Dunkle gewählt, das unbewusste Material in diesem Phänomen.
Die Informationen wird hier als Macht exponiert. Ein wichtiger Faktor ist der historische Kontext, in dem ich lebte, ein diktatorischer Zustand, in dem die zugrundeliegende Ideal absolute Herrschaft und Kontrolle war.