Sacer Dolor

2010
Martin Luther Kirche, Köln, Deutschland

Serie Triduum Sacrum

Die Serie Triduum Sacrum setzt sich zusammen aus der Installatino Sacra Fames (Heiliger Hunger), der Installation Sacra sitis (Heiliger Durst) und dieser Performances.

Die Grundlage dieser visuellen Arbeit sind existenzielle menschliche Erfahrungen: Durst, Hunger, Schmerz. Drei Erlebnisse, die es für mich Wert sind als heilig zu gelten.

Wochen zuvor hatten die Gemeindemitglieder Gläser und Brötchen gespendet, sowie die Namen ihrer Verwandten und Freunde, die Opfer von sexuellem Missbrauch durch Repräsentanten der Kirche geworden sind in eine Liste eingetragen. Diese Liste wurde auf ein langes weißes Tuch übertragen.

Sacra sitis ist eine großformatige Installation, in der ich Mehl in der Mitte der Kirche, sowie um das Taufbecken herum verteile. Auf den Altar stellte ich leere und mit Tierblut gefüllte Gläser und bedecke sie mit weißen Tüchern.

Während der Performance Sacer Dolor wasche ich zunächst meinen ganzen Körper mit Weihwasser. Dann entrolle ich das zuvor genannte lange weiße Tuch mit dem Namen der Opfer. Als nächstes entferne ich das weiße Leintuch, das die leeren und mit Tierblut gefüllten Gläser bedeckte, die auf dem Altar installiert sind. Nach einem Moment des Innehaltens ziehe ich ruckartig an der Tischdecke. Gläser fallen und Glassplitter fliegen in alle Richtungen. Die Zuschauer sind geschockt.
Wie durch ein Wunder verletzen mich die Glassplitter nicht. Unglaublich! Überall um mich herum liegen Splitter, aber meine Füße bleiben unversehrt!

Fotodokumentation: Simon Vogel
Nach oben scrollen